goodCOP statt badCOP in Aserbaidschan!
„Probleme kann man niemals mit derselben Denkweise lösen,
durch die sie entstanden sind.“
(Albert Einstein)
Der ursprünglich ernsthafte, globale Verhandlungsansatz hat sich längst überlebt. Die COP hat sich zu
einer „grünwaschenden Hoffnungsindustrie“ ohne Wirkung und zu einem Marktplatz auch von
Profitlobbys entwickelt. Diese Entwicklung überträgt sich auf andere Konferenzen und blockiert
konkrete Schutzmaßnahmen eher, als sie diese befördert. Schluss mit dem „weiter so“. Boykottiert
diese COP. Wir müssen Umdenken, Handeln, Vorangehen – System-Change statt Climate-Change.
goodCOP statt badCOP in Aserbaidschan!
Sonntag 10.11.2024 – Haus der Demokratie – Berlin
(Programm folgt – Infos und Anmeldung unter ueberleben@plattformpro.de )
Macht mit bei der #goodCOP und schließ dich uns an! Weitere Infos und Kontakt
#badCOP
- Die jährlichen COP sind eine Geschichte des Scheiterns. Trotz der zunehmenden Fakten
und Bedrohungen sind die Treibhausgasemissionen seit 1990 nicht gesunken, sondern um
über 50% gestiegen. - Das 1,5 Grad Ziel ist eine Täuschung. Die COP bietet keine Lösung, sondern ist zum Teil des
Problems geworden. - Der Emissionsanstieg ist eine direkte Folge des globalen Wirtschaftssystems. Für die
Erwärmung ist vor allem der Konsum und die Lebensweise des reichen Teils der Menschen
verantwortlich. Zusätzliche „grüne“ Technologien werden nichts verändern. - Geld gibt es genug. Allein die fossile Industrie wird mit 7 Bio $ (7.000.000.000.000)
subventioniert. Ein Teil davon könnte alle Maßnahmen und Anpassungen bezahlen. Jeder
Dollar Klimaschutz vermeidet zudem ein Vielfaches an Folgekosten. Es fehlt der Wille. Die
Politik wird durch Profitinteressen und Lobbys dominiert. - Wenn einzelne Blockierer, wenn der Langsamste das Tempo bestimmt und wenn
Vertragsbruch und Zielverfehlung nicht zu Sanktionen führen, dann ist die Systematik der
Konferenzen auf ein Scheitern ausgerichtet. Dazu gibt es keine Zeit. - Die COP ist zu einer Show mit Messecharakter und zum Tummelplatz von Lobbyisten
verkommen. Jedes Jahr wird die Hoffnung auf das nächste Jahr transportiert. - Die vielen zusammenhängenden Aspekte und globalen Probleme werden ausgeklammert und
die Menschen nicht mitgenommen. Der doppelten Ungerechtigkeit, dass die Reichen den
größten Anteil an der Erwärmung beitragen, aber die Ärmeren die größten Lasten zu tragen
haben, folgen keine Konsequenzen. - Ausrichtungen in Doha und Baku – die damit „grün und weißgewaschen“ werden – ist der
Tiefpunkt der Unglaubwürdigkeit der COP. Aserbaidschan ist eine harte Autokratie, die seine
Nachbarländer überfällt und Menschenrechte mit Füßen tritt. Sie will und wird in erster Linie
fossile Deals abschließen.
#goodCop
- Wir beenden die irreführende Hoffnungsindustrie. Showkonferenzen, Schönreden und
fehlende Wirkungsmächtigkeit müssen durch unbequeme Wahrheiten und konkretes Handeln
ersetzen werden. - Aktive, NGO, Initiativen, bitte hört auf die COP mit eurem Engagement aufzuwerten, euch
vereinnahmen zu lassen. Spart eure Zeit, Energie, Ressourcen und setzt sie wirkungsvoller
ein. - Zusammen können wir den Wahnsinn beenden „Das Gleiche immer und immer wieder zu tun
und dabei ein anderes Ergebnis erwarten“ (Einstein) - Raus aus der Falle. Dazu brauchen wir neue Denkweisen und Konzepte und müssen die
Mythen und Täuschungen zertrümmern. - Wir wollen anregen, aufrütteln. Wir wollen kooperieren, vernetzen, aber nicht auf den letzten
Blockierer wartend, sondern mit den Willigen vorangehen. - Dazu werben wir um Unterstützung
Die jährlichen COP sind eine Geschichte des Scheiterns
Seit 45 Jahren gibt es globale Klimakonferenzen und seit 1995 die Vertragsstaatenkonferenzen derUN, kurz COP (Conference of the parties). An Fakten, Studien und an Handlungsmöglichkeiten mangelt es schon lange nicht mehr. Das Kyotoprotokoll trat 2005 in Kraft und setzte erstmals verbindliche Zielwerte für den Ausstoß von Treibhausgasen für die Industrieländer fest. Danach sind alle Konferenzen von kontinuierlichem Scheitern geprägt. Nur noch die Vereinbarung in Paris 2015 brachte ein wirkliches Ergebnis, die Erderwärmung auf „möglichst 1,5 Grad zu begrenzen“. Allerdings ohne Konsequenz.Seit der COP1 von 1990 ist die Menge der weltweiten Treibhausgasemissionen auf zuletzt rund 46 Milliarden Tonnen CO2-Äquivalent um über 50% angestiegen (1). Davon entfallen über 80% auf die G20-Staaten. Selbst wenn der Ausstoß der Klimagase nicht mehr weiter ansteigen würde, wird das 1,5Grad-Ziel schon in wenigen Jahren gerissen werden und selbst die 2 Grad nicht mehr zu halten sein.Dies überhaupt noch vorzugeben, ohne gleichzeitig massive Maßnahmen zu ergreifen, ist einebewusste Täuschung.
Fehlgeleitete Debatten
Zunehmende Faktenlage, wachsende Bedrohungspotential und Auswirkungen haben keine wirksamen Handlungen hervorgebracht. Auch nicht, dass 80% der Menschen global mehr Klimaschutz von ihren Regierungen erwarten (2). Ausnahmen beim globalen Ausstoß der Klimagase gab es bisher nur, wenn die Weltwirtschaft – wie 2020 – einbricht und nicht, weil die Weltgemeinschaft kollektiv beim Klimaschutz etwas erreicht hat. Dennoch wird ignoriert, dass der Emissionsanstieg direkt mit dem Wirtschaftssystem, dem Konsum und der Lebensweise vor allem des reichen Teils der Menschen zu tun hat. Weder der Ressourcenverbrauch noch die Emissionen konnten ansatzweise vom Wachstum und der wirtschaftlichen Entwicklung abgekoppelt werden. Die weltweit reichsten 10 Prozent der Menschen, sind für fast die Hälfte der Emissionen verantwortlich, die ärmere Hälfte für weniger als 8%. Selbst in einem so reichen Land wie
Deutschland gibt es eine unglaubliche Diskrepanz. Das reichste ein Prozent produziert über 80
Tonnen, während die ärmere Hälfte nur 5-6 Tonnen pro Kopf produziert (3)
Hintergrund
Klimaschutz wird niemals gelingen, wenn die Maßnahmen auf dem Rücken des Teils der Bevölkerung ausgetragen werden, die am wenigsten dazu beigetragen haben. Klimaschutz wird zu der sozialen Frage überhaupt, wenn nicht die Hauptverursacher die Verantwortung und die Maßnahmen tragen,
sondern an die Eigenverantwortung der Einzelnen appelliert wird. Dies wird konsequent ignoriert.Stattdessen wird die Erzählung des teuren und wirtschaftsschädlichen Klimaschutzes vorangetrieben.
Folge der Spur des Geldes
Jeder Euro, der jetzt nicht in Klimaschutz investiert wird, zieht ein Vielfaches der Folgekosten nach sich. Und Geld gäbe es genug. Wir könnten gleichzeitig Klimagase und Geld sparen, wenn nur die
klimaschädlichen Subventionen gekürzt würden. Staaten subventionieren fossile Brennstoffe laut des IWF sogar ansteigend mit astronomischen 7 Billionen Dollar jährlich (4). Wo welches Geld hinfließt und wo es bleibt und sich vermehrt, daran erkennt man, was wirklich für eine Politik verfolgt wird, welche Interessen wirklich dahinterstecken. In Deutschland fließen beispielsweise über 50 Milliarden Euro des Bundeshaushalts in klimaschädliche Subventionen.
Wenn die Subventionen gekürzt würden, wäre mehr erreicht, als in 40 Jahren Klimakonferenzen erreicht wurde. Die Politik der Staaten und somit auch die Politik der COP werden aber durch die Stimmen und Konzerne dominiert, die kein Interesse an der Verringerung der Treibhausgase und der damit verbundenen Verringerung ihres Profits haben. Es wird eine fehlgeleitete Debatte geführt, in der Machtstrukturen, Lobbyeinfluss und Verantwortung bis zur Unkenntlichkeit ausgeblendet werden.
Fehlgeleitete Debatte, Falsches Prinzip
Wir alle haben uns auf diese falsche Debatte eingelassen und versucht, mit noch mehr wissenschaftlichen Fakten und Erkenntnissen eine Überzeugungsarbeit zu leisten, obwohl es längst nicht mehr um Überzeugungen, sondern um Machterhalt, Machtausbau und Taktik ging. Auch die COP folgt dieser fehlgeleiteten Debatte und unterstützt diese Systematik. Wenn ein Weg jahrzehntelang nicht funktioniert, muss ein anderer gegangen werden.
Längst ist es offenbar geworden, dass das Prinzip auf den Langsamsten, auf den größten Blockierer zu warten, unsere Zeit verbraucht und die Belastungen vergrößert. Es ist allerdings ein gutes Prinzip für die Ausrede, selbst nichts tun zu können. So können sich nach jeder Konferenz viele
Ländervertretungen hinstellen und sagen, wir wollten ja viel mehr erreichen, aber das Land X und das Land Y sind da nicht mitgegangen.
Lobbyismus und Profit
Immer mehr verkommen die eigentlichen Verhandlungskonferenzen zu Shows, Messen, Märkten und Treffen von Lobbyisten. 70.000 Teilnehmer erreichte die COP in Dubai 2023. Unglaublich viele Ressourcen, Zeit und Klimagase werden dafür verbraucht. Mit 2400 Lobbyisten verzeichnete den
größten Zuwachs die ganz offen agierende Öl-, Gas- und Kohleindustrie. Das sind mehr Personen als die Delegationen der besonders verwundbaren Staaten aufbieten dürfen. Aber auch Länderdelegationen und die EU bringen Lobbyisten in die Verhandlungen und auf die Konferenz (5). Es
ist eine Handelsmesse, wo Waren und Technologien beworben und auch fossile Deals eingestielt werden. Und egal wie rückschrittlich das Ergebnis einer Konferenz aussieht, es wird schöngeredet und auf die nächste Konferenz verwiesen.
(1) https://de.statista.com/themen/2442/treibhausgasemissionen/#topicOverview
(2) Weltweite UN-Umfrage 2024 https://unric.org/de/weltweite-un-umfrage-4-von-5-menschen-wuenschen-sich-mehr-klimaschutz/
(3) https://www.oxfam.de/system/files/documents/20231120-oxfam-klima-ungleichheit.pdf
(4) 2017 waren es 4,7 Billionen laut des IWF (Internationaler Währungsfond). https://de.statista.com/infografik/31006/volumen-der-weltweiten-subventionen-fuer-fossile-brennstoffe/
(5) https://www.zdf.de/nachrichten/politik/ausland/klimakonferenz-un-cop28-lobbyisten-oel-gas-100.html